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#London Whisper – als Zofe ist man selten online

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Das Jugendbuch „ #London Whisper – als Zofe ist man selten online“ von Aniela Ley erschien am 16. Februar 2022 im dtv Verlag. Die Zeitreisegeschichte ab 12 Jahren umfasst 336 Seiten. Aniela Ley war von Kindesbeinen an ein Bücherwurm, getrieben von der Hoffnung, dass sich zwischen den Buchdeckeln ein Tor in eine fantastische Welt öffnet.

Zoe, ein junges Mädchen im Austauschjahr in der wunderbaren Stadt London, sie und ihre Freunde planen eine Party, doch durch einen mysteriösen Spiegel landet sie in das viktorianische Zeitalter, 1816. Dort wird sie als besonders talentierte Zofe anerkannt und muss sich am Adelshof um die schüchterne Lucie kümmern.
Lucie hat Angst vor allem, sich zu blamieren, etwas falsch zu machen, oder einfach jemanden an sich herankommen zu lassen. Doch Zoe ist das komplette Gegenteil und hilft ihr Schritt für Schritt wieder ins normale Leben zu finden.
Zur damaligen Zeit gab es viele Tabu-Themen, die Zoe aber gerne aufgreifen würde und auch mit anderen Damen austauschen würde.
Zoe und Lucie erfinden die sogenannten Whisperbriefe um auch mal Dinge anzusprechen, die man damals so nie erzählt hätte.
Zum großen Saisonball lernt Zoe den Adelsmann Hayden kennen, er ist ebenfalls ein Zeitreisender. Zusammen verbringen sie viel Zeit, um auch hinter den Geheimnissen der Zeitreise zu kommen, doch was sie nicht wissen, dass diese Wurzel tief sind und auch viele Gefahren bergen. Doch wie kommen sie wieder nach Hause?

Das Cover ist sehr schön, es zeigt London und sicherlich Zoe als Zofe. Es deutet bereits ein wenig darauf hin, dass es hier um die Whisperbriefe geht und um die Leidenschaft von Zoe, viele Dinge Online zu posten.

Zoe ist ein sehr aufgeweckter, verrückter Charakter. Sie kann nicht stillsitzen und ist immer unter Strom, was auf keinen Fall schlecht ist, nur vielleicht manchmal unangebracht. Lucies Entwicklung ist dank Zoes Hilfe schnell zu erkennen, eventuell auch ein wenig zu schnell, sodass es sehr künstlich rüberkommt. Noch dazu fand ich Lucies Hund einfach mega unsympathisch.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er liest sich schnell und flüssig. Mir haben im Buch die kleinen Whisperbrief gefallen, einige waren sogar sehr ansprechend für den persönlichen Gebrauch. Auch die Wahl der Kulisse war wunderbar, ich bin ein absoluter Fan vom viktorianischen Zeitalter, London ist so ein interessanter Ort!
Doch leider hat die Geschichte an sich mehr Potenzial als sie wirklich hergibt, Zoe benimmt sich in der Vergangenheit zu „modern“, dass es schon komisch wirkt, dass sie noch nicht bestraft wurde. Meiner Meinung nach finde ich es auch sehr absurd, wie Zoe so gelassen mit ihrer neuen Rolle umgeht. Ich würde total in Panik verfallen, wenn ich nicht in der Zeitspanne bin, in welcher ich hingehöre.

Die Geschichte könnte noch besser werden, doch fatalerweise hat sie mich nicht überzeugen können, ein runder Abschluss oder nicht so viele offenen Fragen am Ende wären viel schöner gewesen. Wenn die Autorin gedacht hat, dass man so die Leser behalten kann und sich den zweiten Band „um die Fragen zu beantworten“ ebenfalls durchliest, muss ich da bedauerlicherweise passen. Trotzdem danke ich für diesen kleinen Einblick ins alte London, der wurde sehr schön umgesetzt, ich hätte noch viel mehr davon lesen können.

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